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Technische Liefer­bedingungen für Leitkegel (TL-Leitkegel)

Die Technischen Lieferbedingungen für Leitkegel (umgangssprachlich „TL-Leitkegel“) regeln die materialtechnischen Anforderungen an Leitkegel. Leitkegel werden je nach Region im Volksmund auch Pylone (Pilone), Verkehrshütchen, Lübecker Hütchen, Hutterl oder Warnkegel genannt. Zwar gibt es eine eigene Europäische Norm für Leitkegel, die EN 13422, diese ist zur Absicherung von Arbeitsstellen an Straßen in Deutschland nicht ausreichend. Die Anforderungen der TL-Leitkegel sind weitaus höher gefasst. Leitkegel, die im Bereich der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) eingesetzt werden, müssen ein Prüfzeugnis der BASt (Bundesanstalt für Straßenwesen) vorweisen. Ohne dieses ist der Einsatz eines Leitkegels im Straßenverkehr oder auf einem Firmengelände, auf dem die StVO gilt, nicht rechtskonform. Derzeit gibt es nur etwas mehr als 30 Leitkegel in Deutschland, die dieses Prüfzeugnis vorweisen können.

Der Leitkegel als Verkehrseinrichtung

In der StVO in Anlage 4 zu § 43 Absatz 3 (Abschnitt 1 Einrichtungen zur Kennzeichnung von Arbeits- und Unfallstellen oder sonstigen vorübergehenden Hindernissen) werden so genannte Verkehrseinrichtungen näher spezifiziert. Darunter ist auch das Zeichen 610 – der Leitkegel. Der Leitkegel soll als Ge- und Verbotszeichen das Befahren einer Gefahrenstelle verhindern und den Verkehr daran vorbeiführen. Zur besseren Wahrnehmung kann der Leitkegel mit einem gelben oder einem roten Blinklicht ausgestattet sein (ein rotes Licht zeigt eine komplette Sperrung der Fahrbahn an).

Zu den Warnkegeln

Anforderungen an einen Leitkegel ohne BASt-Prüfzeugnis (Einsatz für den Betrieb)

Leitkegel, die in Bereichen verwendet werden, in denen nicht die Straßenverkehrsordnung gilt, unterliegen keinen gesetzlichen Anforderungen. Dies kann auch vorteilhaft sein, wenn bspw. schwarz-gelbe Pylonen zum Einsatz kommen sollen. Ein wichtiges Unterscheidungskriterium neben der Größe ist die Festlegung auf tagesleuchtende oder reflektierende Leitkegel:



  • Tagesleuchtende Varianten (auch fluoreszierend genannt) eignen sich für den reinen Tageseinsatz. Sie sind bei Tageslicht besser wahrnehmbar als reflektierende Leitkegel und auf Grund der Materialbeschaffenheit auch günstiger.
  • Reflektierende Kegel eignen sich für den 24-Stunden-Einsatz

Anforderungen an einen Leitkegel mit BASt-Prüfzeugnis (Einsatz im Straßenverkehr)

Ein Leitkegel, der der TL-Leitkegel entspricht, und somit im Geltungsbereich der StVO eingesetzt werden darf, wurde in den Punkten Abmessung, Material, Konstruktion, Standsicherheit und Umweltverträglichkeit geprüft. Ein Grund für die gesonderte Prüfung von Leitkegeln im Gegensatz zu den meisten anderen Verkehrszeichen liegt in der Eigenschaft der Oberfläche des Leitkegels begründet: Sie ist gekrümmt und gleichzeitig geneigt. Dies wirkt sich besonders auf das Reflexionsverhalten von Licht aus.
Das auftretende Licht eines Autoscheinwerfers würde bei einer normalen Reflexionsbeschichtung nach dem „Einfallwinkel = Ausfallswinkel“ Prinzip nicht effizient zurückstrahlen, sondern abgeleitet werden.
Neben diesen lichttechnischen Anforderungen muss ein Leitkegel auch eine mechanische Festigkeit (gegen Zerstörung durch Aufprall) und eine Standfestigkeit (bspw. bei starkem Wind) aufweisen. Er muss extremen Witterungen standhalten (Kälte, Hitze) und dann auch sichtbar sein (Regen) und er muss stapelbar sein. Der Aspekt Umweltschutz kommt auch nicht zu kurz: Der Grundkörper soll u. a. von der reflektieren Oberfläche wieder ablösbar und dadurch wiederverwendbar sein.


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Anforderungen an Leitkegel

Grundanforderungen an Leitkegel

  • Müssen voll retroreflektierend sein
  • Bestehen aus 3 roten und 2 weißen Ringen

Erweiterte Anforderungen

  • Je nach Eigengewicht Einteilung in die Gewichtsklasse 2 oder 3 (Klasse 3 = höhere Standfestigkeit bei Wind als Klasse 2)
  • Je nach Eigengewicht Einteilung in die Gewichtsklasse 2 oder 3 (Klasse 3 = höhere Standfestigkeit bei Wind als Klasse 2)
Leitkegel im Vergleich

Verbindungsmöglichkeiten von Leitkegeln

Man kann Leitkegel auf verschiedene Weise miteinander verbinden. Die Öffnung eines genormten Leitkegels beträgt oben 4 cm im Durchmesser. In der Öffnuns lassen sich einfach Ösenkappen befestigen. An diesen Ösenkappen werden Seile, Ketten oder Flatterband befestigt. Ketten können auch mit den Einhängehaken an den Ösenkappen befestigt werden. Zusammen mit rot weißer Kunststoffkette gibt es die Ösenkappen und Einhängehaken.
Der Skipper Gurtabsperr-Aufsatz mit dem ausziehbaren Gurtband passt auf jeden Leitkegel ab 50 cm Höhe! Sehen Sie auf dem Bild die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von Warnkegeln. Ein Gurt-Absperrsystem besteht

Verbindungsmöglichkeiten von Leitkegeln

immer aus einem Pfosten, einer Wandkassette oder einem Leitkegelaufsatz, in dem ein Gurtband ist, was ausgezogen werden kann. Dazu wird jetzt ein Gegenstück benötigt, an dem das Gurtband befestigt werden kann. Denn: Solch ein Gurtband ist mit einer Aufrollautomatik versehen. Lässt man die Befestigen weg, würde sich das Gurtband wieder von selbst aufrollen.


Technische Daten eines Leitkegels

Gewichtsklassen der Leitkegel

Leitkegel Höhe Klasse 2 Mindest-Gewicht Klasse 3 Mindest-Gewicht
30 cm 0,8 kg 0,8 kg
50 cm 1,9 kg 2,5 kg
75 cm 4,0 kg 5,0 kg
100 cm 6,0 kg 7,5 kg

Höhe der Leitkegel

Höhe Einsatz der Leitkegel
30 cm Tagsüber stattfindende Markierungsarbeiten, jedoch nicht auf Autobahnen
50 cm Alle Straßen, jedoch nicht auf Autobahnen
75 cm Alle Straßen, auch auf Autobahnen
100 cm Innerorts, Straßen im Schienenbereich

Reflektionsklassen der Leitkegel

Folien-
typ
Eigenschaften Einsatz der Leitkegel
RA 1 „Reflexfolie“ Ca. 7 Jahre Mindest- rückstrahlwert Für kurzzeitige Absperrungen, außerhalb von Autobahnen
RA 2 „Hochreflexfolie“ Mindestrück- strahlwertsdauer 4 bis 5 x länger als bei RA 1 Für 24-Std.-Absperrungen, Autobahnen inklusive




Video-Auswahlhilfe


Ein Video, bei dem die Besonderheiten der unterschiedlichen
Warnkegel-Typen deutlich werden:


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